Hund alleine lassen – Temporäre Selbständigkeit
Hunde sind Rudeltiere. Hunde lieben Gesellschaft. Was also tun, wenn Du Deinen Liebling trotz aller Bemühungen doch alleine lassen musst? Wie stellt Ihr beide das an? Eignen sich manche Rassen besser als andere? Diese und viele mehr Fragen beantworten wir Dir und Deinem Vierbeiner im folgenden Artikel. Also bleib gespannt und lese weiter! Es lohnt sich.
Rudeltiere bleiben nicht gerne alleine
Hunde sind es von Natur aus gewohnt einen festen Platz im Rudel zu haben. Ist dies nicht mehr gegeben, verfällt der Hund leicht in Panik und Unwohlsein. In der Natur gibt es zudem meist triftige Gründe für das Zurücklassen, wie etwa Krankheiten oder Schwächen. Oft hat dies den Verlust des Lebens zufolge.
Alleine gelassen zu werden ist eine Ur-Angst des Hundes und macht es Ihnen nicht gerade leicht, wenn auch nur kurz, alleine gelassen zu werden. Aber Entwarnung: Du kannst Deinem Liebling in jedem Lebensalter und -abschnitt das Alleinsein antrainieren. Dennoch gilt: Je früher, desto besser.
Alleinsein gehört trainiert
Es gibt verschiedene Möglichkeiten den Hund auf das Alleinsein vorzubereiten. Dabei musst Du darauf achten, den Prozess nicht durchzupeitschen und Dir und Deinem Fellfreund viel Zeit zu geben. Am besten bringst Du dafür eine gehörige Portion Geduld mit.
Schritt für Schritt solltest Du ihn langsam an die Thematik heranführen und Deine Abwesenheit optimalerweise mit etwas Positiven zu verbinden. Schaffe Dir dafür ein Sammelsurium an Spielzeugen an, welche Du Deinem Vierbeiner nur aushändigst, sobald Du Dich aufmachst.
Wie schon angesprochen sind Welpen und Junghunde am besten geeignet. Trennungsängste und Kontrollverluste können dort leichter abtrainiert werden als bei älteren Artgenossen. Fange hierbei so früh wie möglich an Deinen Hund zu sozialisieren und in Abständen immer länger alleine zu lassen.
Eine viertel Stunde ist ein guter Start, um ihn langsam ans Thema heranzuführen. Ist dies erst einmal verinnerlicht, kannst Du die Intervalle im 15-Minuten Takt erhöhen. Aber erinnere Dich: Geduld ist eine Tugend. Gib Euch beiden genug Zeit.
Wer, was und wie lange?
Die Meinungen über die vertretbare Länge sind gespalten. Die einen behaupten, dass der Hund nicht mehr als zwei Stunden alleine gelassen werden sollte. Die andere siedeln sich eher um die acht Stunden Marke an. Wie immer gilt: Es ist eine Frage des Individuums.
Arbeitshunde sind generell eher an das Alleinsein gewöhnt als andere Hunde. Anhänger der Rasse sind bspw.: Berner Sennenhunde, Deutsche Schäferhunde oder Border Collies.
In jedem Fall sollte dem Hund ein Ausgang nach draußen geboten werden, wo er sein Geschäft verrichten kann. Ist er jedoch nicht ans Alleinsein gewöhnt, können Kontrollverlust und Trennungsängste die Folge sein. Mögliche Symptome dafür können sein: lautes unkontrolliertes Bellen, Zerstörungswut, Stuben-Unreinheit, stundenlanges Weinen und viele mehr ungewollte Auswirkungen.
Eine gute Erziehung macht den Unterschied
Von Anfang an musst Du als Besitzer klarmachen, dass Du das “Alphatier” bzw. der Rudelführer bist und Dein Hund sich nach Dir richten muss. Bleib konsequent und gebe nicht nach, wenn Dein Hund jault oder jammert. Es könnte passieren, dass er dies mit Deiner Rückkehr verknüpft und anfängt immer lauter und länger zu jaulen.
Regelmäßiges Training ist essenziell und Erfolge können bei Durchhaltevermögen schon bald erzielt werden. Wenn die Arbeit ruft und Du keine Zeit hast, Deinen Fellfreund dementsprechendes Training zu geben, solltest Du Dich nach einem permanenten Hundesitter umschauen.