Hundeerziehung

Sitz, Platz, bei Fuß – den Hund erziehen, aber wie?

Hundeerziehung muss sein

Die Hundeerziehung bildet die Grundlage für ein glückliches Zusammenleben von Mensch und Tier und liegt in erster Linie in der Hand von Herrchen und Frauchen. Wer es sich alleine (noch) nicht zutraut, Hilfe benötigt oder Probleme mit dem Verhalten seines Vierbeiners hat, sollte nicht zögern und einen Profi zu Rate ziehen. Hundetrainer und Hundeschule bieten hier Unterstützung. Auch wenn es oft Beharrlichkeit und Ruhe erfordert: Es ist besonders wichtig, dass man zusammen mit seinem Hund für einen dauerhaften Erfolg trainiert, damit der Hund erlernte Kommandos nicht direkt wieder vergisst. Dabei sollte man als Hundehalter nicht vergessen, dass der Hund ein Partner ist, den man respektiert – selbst wenn er im Welpenalter noch nicht viel kann und noch nicht gut gehorcht.

Stubenrein werden

Wenn ein Hundewelpe einzieht, steht die Erziehung zur Stubenreinheit an erster Stelle. Wer diese Erfahrung bereits machen und einen Hund erziehen durfte, weiß, dass eine große Portion Geduld dazugehört und man für seinen kleinen Liebling zunächst viel Zeit aufwenden muss.

Es gibt eine Reihe von Anzeichen, die es für Herrchen und Frauchen deutlich machen, dass der Welpe sein Geschäft verrichten muss. Beispielsweise, wenn der Hund sich auffällig im Kreis dreht und mit der Nase am Boden herumschnüffelt. Man sollte dem Hund nach jedem Aufwachen die Möglichkeit geben, nach draußen zu gehen, selbst wenn es keine eindeutigen Anzeichen gibt. Welpen sollten, besonders in der Anfangsphase, alle zwei Stunden nach draußen gehen können. Wenn dieser Rhythmus eingehalten wird, versteht der Welpe sehr schnell, was sein Halter eigentlich von ihm will.

Mit Missgeschicken umgehen

Falls dennoch ein kleines Malheur in der Wohnung passiert, sollte der Halter von einer Bestrafung absehen, aber ein scharfes “Pfui” platzieren. Dies macht allerdings nur Sinn, wenn das Missgeschick gerade erst erfolgt ist. Wenn es für das Tier keinen zeitlichen Zusammenhang mehr gibt, kann es sein Fehlverhalten der Reaktion nämlich nicht mehr richtig zuordnen. Stubenrein werden ist eine Sache, die der Hundehalter und sein Tier selbst regeln müssen. Eine Hundeschule kann hier nur wenig tun.

Hund am Strand in Noordwijk
Welpe am Strand

Strand Hundeschwanz
Schwanzwedeln vor Freude (Bild: Klaus Steves/pixelio.de)

Hund erziehen, Lektion 1: Sitz und Platz

Im Welpenalter sollten dem Hund die wesentlichsten Befehle wie “Sitz”, “Platz” und “Komm” beigebracht werden. So kann aus dem Welpen später ein aufmerksamer und folgsamer Hund werden. Nicht alle Tiere wachsen in direkter menschlicher Obhut auf und genießen eine gute Erziehung, beispielsweise wenn ihnen im Tierheim nicht die nötige Zeit und Aufmerksamkeit gegeben werden konnte. Doch auch ältere Tiere kann man noch erziehen und ihnen Kommandos beibringen. Oft sind Halter älterer Tiere allerdings unsicher, wenn sie ihrem Hund etwas beibringen wollen. Dies bemerkt der Hund schnell und verhält sich dementsprechend. Gerade in diesen Fällen ist es empfehlenswert, Experten von der Hundeschule um Rat zu fragen und sich von diesen helfen zu lassen.

Hundehalter müssen auch viel lernen

Nicht nur die Tiere müssen etwas lernen, sondern auch ihre Herrchen und Frauchen. Vor allem müssen die Hundehalter, die ihren Hund erziehen, wissen, was bei den Tieren gegebenenfalls Stress auslösen kann. Das ist besonders wichtig, da Stress dazu führen kann, dass der Hund selbst auf einfachste Befehle nicht reagiert und “wild” und unkontrollierbar wird. Aus diesem Grund ist der Besuch einer Hundeschule auch mit älteren Tieren nicht verkehrt. Dies trifft vor allem auf Hunde zu, die häufig kläffen oder bellen, zum Beispiel wenn es an der Tür klingelt oder Besuch ins Haus kommt. Auch der Umgang mit fremden Hunden kann in der Schule verbessert werden.

Beschwichtigungssignale

Es ist für Hundehalter wichtig die sogenannten Beschwichtigungssignale (Calming Signals) zu erlernen. Sie sind Teil der „Hundesprache“ und dienen dazu, bestimmte Situationen zu entschärfen bzw. Konflikte zu lösen, aber auch dazu, sich selbst zu beruhigen. Über diese Signale teilt der Hund seinen Artgenossen und den Menschen mit, wenn ihm etwas unangenehm ist oder er beunruhigt ist. Wenn Mensch die Signale des Hundes kennt und erkennt lassen sich nicht nur Stress und potentielle Konflikte vermeiden, der Halter kann auch besser deuten, ob sein Hund sich wohlfühlt oder nicht.

Besonders das Wedeln mit dem Schwanz wird häufig falsch interpretiert, wodurch es zwischen Mensch und Tier zu Missverständnissen und Stresssituationen kommen kann. Die Experten in der Hundeschule können Hundehaltern Kenntnisse über die verschiedenen Beschwichtigungssignale und den Umgang mit ihnen vermitteln. Das Verständnis zwischen Mensch und Tier verbessert sich, was sich langfristig auch positiv auf bestimmte Kommandos oder beispielsweise die Leinenführigkeit auswirkt.

(Beitragsbild: Jana Behr/fotolia.de)